Kontakt...
loeschwassertechnik_der_neue_minimax_nfc_chip_feuerloescher_handfeuerloescher_brandschutz_mit_nfc_minimax_mobile_service

Druckzonenregelung bei Wandhydranten in hohen Gebäuden

Druckzonenregelung bei Wandhydranten in hohen Gebäuden können auch Gefahren bergen.
Vorsicht bei der Druckzonenregelung in hohen Gebäuden!

Geringer Montageaufwand zu Lasten der Sicherheit?

Für Lösch­anlagen mit Wand­hydranten in hohen Ge­bäu­den wird oft eine so­ge­nannte Druck­zonen­rege­lung durch Rege­lung des Pumpen­aus­gangs­drucks emp­fohlen.

Der eher ge­ringe Montage­auf­wand spricht da­für, doch ins­be­son­dere in Hoch­häusern sollte auch die Sicher­heit nicht zu kurz kommen.

  • Eine steuerungs­tech­nische Begren­zung zur Druck­zonen­regelung ist nicht aus­reichend, da die Betriebs­sicher­heit auch in einem even­tuellen Stör­fall er­halten bleiben muss (gem. DIN 14462)!

Wie funktioniert die Druckzonenregelung?

NICHT ZULÄSSIGE Druckzonenregelung im Gebäude mit 10 Etagen, Erd- und Untergeschoss
Abb. 1: NICHT ZULÄSSIGE Druckzonenregelung im Gebäude mit 10 Etagen, Erd- und Untergeschoss

Wird über einen Wand­­hy­­dran­­ten Lösch­­wasser ent­­nom­­men, müssen die Drücke an allen Ven­­ti­len der Lösch­­anlage (also auf jeder Ebene des Ge­­bäu­des) den An­­for­­de­­run­­gen nach DIN 14462 ent­­sprechen. Das heißt u. a., sie dürfen die vor­­ge­­schrie­­benen Druck­­werte (MPa) weder über- noch unter­­schrei­­ten. Bei einer Druck­­zo­nen­­rege­­lung (z. B. durch Bypass- oder Dreh­­zahl­­rege­­lung) wird die Pumpen­­leis­­tung für das Lösch­­wasser stets auto­­ma­­tisch der Druck­­zone an­­ge­­passt, in der der Druck aus­­ge­­löst wird.

Das be­­deutet: Wird das Ventil eines Wand­­hy­­dran­­ten im Erd­­ge­­schoss (Druck­­zone 1) ge­­öff­net, regelt die Steue­­rung den Pumpen­aus­­gangs­­druck he­­run­ter, um die vor­­ge­­ge­­benen Drücke an dieser Ent­nah­me­stelle ein­zu­halten. In der Druck­zone 1 wird auf­grund der nie­dri­gen Ge­bäu­de­höhe nur der geringe Druck be­nötigt.

Wird da­ge­gen ein Ventil im 10. Stock­werk ge­öffnet, ist die Pumpen­leis­tung sehr hoch, damit das Lösch­wasser dort oben – in Druck­zone 2 – den not­wen­di­gen Druck er­reicht. Dieser hohe Druck liegt dann na­tür­lich auch in der da­runter liegen­den Zone 1 an – wo er für die eine Lösch­wasser­ent­nahme viel zu hoch wäre. Der Vor­teil die­ser Vor­gehens­weise: Es wird nur eine Steig­lei­tung be­nötigt, um den je­weils er­for­der­li­chen Druck an den ein­zel­nen Ent­nah­me­arma­turen zu regeln; ein eher geringer Montage­aufwand.


Welche Risiken birgt die Anlage?

Die Druck­zonen­rege­lung ist eine ein­fache Lösung. Je nach­dem auf welcher Etage sich das ge­öff­nete Ventil be­findet, kann die Druck­erhö­hungs­anlage den ge­for­der­ten Druck auto­ma­tisch ein­stel­len und sorgt dort für den opti­malen Druck in der Lösch­wasser­leitung. Aber hier lauert auch eine große Ge­fahr. Ein Fall aus der Praxis zeigt es: Wand­hy­dran­ten vom Typ F sind so­wohl für den Laien als auch für die Feuer­wehr ge­eignet. Bei einem Brand in einem mehr­ge­schos­sigen Ge­bäude ent­nimmt ein Feuer­wehr­mann in der dritten Etage Lösch­wasser aus einem Wand­hy­dran­ten. Zeit­gleich ist im 10. OG ein An­wohner durch die Rauch­ent­wick­lung auf­ge­schreckt und be­rei­tet den Wand­hy­dran­ten zum Ein­satz vor: Er öffnet das Ventil, aber nicht den Schlauch (ver­gleich­bar mit der Nut­zung eines Garten­schlauchs: Der Hahn an der Wand wird ge­öffnet, die Düse am Schlauch ist aber noch ge­schlossen). Der Druck­zonen­regler stellt sich jetzt un­mit­tel­bar auf das ge­öffnete Ventil im 10. OG ein und er­höht den Druck in der Steig­leitung massiv. Das hat je­doch auch zur Folge, dass im dritten Ge­schoss, in dem gerade der Feuer­wehr­mann löscht, der Lösch­wasser­druck enorm steigt und un­ge­ahnte Kräfte am Strahl­rohr ent­wickelt.

Sollte also im Brand­fall ein Laie eine Arma­tur öffnen, die einer an­de­ren Druck­zone zu­ge­ordnet ist, kann dies negative Folgen für den Feuer­wehr­mann haben. Denn wenn andere Ventile ge­öffnet werden, ver­än­dert sich un­vor­her­ge­sehen der Druck am Strahl­rohr.

In der Ver­gangen­heit hat sich diese Form der ge­re­gel­ten Druck­zonen über Bypass oder Pumpen­dreh­zahl immer mehr ver­brei­tet. Daher weist der Normen­aus­schuss für die Plan­ung und In­stand­hal­tung von Lösch­wasser­anlagen nach DIN 14462 (NA 031-03-05 AA) in einer Infor­mation auf die Ge­fahr hin.1 Darin heißt es unter anderem:

  • "Eine Druck­zonen­bil­dung durch Bypass­regelung oder Dreh­zahl­rege­lung wurde in DIN 14462 NICHT auf­ge­nom­men, da diese Ver­fah­ren in der Regel ein er­höh­tes Risiko für den Personen­schutz und die Durch­füh­rung wirk­samer Lösch­arbei­ten be­deuten."

Un­zu­läs­sige Kräfte am Strahl­rohr, das Platzen von Feuer­lösch­schläu­chen oder aber auch zu ge­ringe Lösch­wasser­mengen bzw. sogar der Aus­fall der Lösch­wasser­ver­sor­gung an der Ein­satz­stelle können hier nicht aus­ge­schlossen werden.


Gibt es gute Alternativen zur Druckzonenregelung?

Abb. 2: mögliche Alternative zu der in Abb. 1 dargestellten Installation
Abb. 2: mögliche Alternative zu der in Abb. 1 dargestellten Installation

Brandschutz­fach­be­triebe, wie die Minimax Mobile Services, berech­nen be­reits in der Plan­ungs­phase die in den An­la­gen auf­tre­ten­den Drücke und unter­stüt­zen so die TGA-Planer da­bei, eine sichere An­la­ge zu konzi­pieren.

Die Lösch­anlage sollte so aus­ge­führt sein, dass für jede Druck­zone ein eige­ner Strang in­stal­liert wird. So kann sicher­ge­stellt werden, dass beim Öffnen weiterer Ventile nur ge­ringe Druck­schwan­kun­gen ent­stehen.

  • Da­mit wird der DIN 14462 ent­spro­chen, wo­nach sich nach Ein­schal­ten der Lösch­was­ser­pumpe an allen Schlauch­anschluss­ventilen der vor­ge­ge­bene Druck (nach Tabelle 2 der Norm) ein­stellen muss.

Um auch den Druck in den hydrau­lisch dichter an der Pumpe liegen­den Etagen zu re­du­zieren, werden Druck­regel­ventile ein­ge­setzt. Diese müssen den An­for­der­ungen gem. DIN 14462 ent­sprechen. So sollten druck­tra­gende Ge­häuse­teile aus nicht­brenn­baren Ma­te­ria­lien be­ste­hen und die Arma­tur min­des­tens für den Nenn­druck PN 16 be­schaf­fen sein. Schon bei der Pla­nung sollte da­rauf ge­achtet werden, diese Arma­tur an einer zentralen Stelle ein­zu­bauen.


Fazit

Brandschutzfachbetriebe, wie die Minimax Mobile Services, berechnen die in den Anlagen auftretenden Drücke bereits in der Planungsphase
Brandschutzfachbetriebe, wie die Minimax Mobile Services, berechnen die in den Anlagen auftretenden Drücke bereits in der Planungsphase

Beim Einsatz eines Lösch­wasser­systems mit Wand­hy­dran­ten muss vor allem in hohen Ge­bäu­den sicher­ge­stellt sein, dass bei einer Lösch­was­ser­ent­nahme der Druck an allen Ventilen den Vor­gaben der DIN 14462 ent­spricht. Der Ein­satz der Druck­zo­nen­re­ge­lung mit nur einer Steig­lei­tung ist in Be­zug auf den Montage­auf­wand leicht um­setz­bar und da­durch kosten­günstiger, kann sich je­doch negativ auf Perso­nen und Lösch­durch­füh­rung aus­wir­ken. Da­her wurde diese Rege­lung nicht in die DIN 14462 auf­ge­nommen.

Es wird emp­fohlen, in hohen Ge­bäu­den die ge­fahr­lose und tech­nisch korrekte Lösung einer Druck­zo­nen­bil­dung ein­zu­setzen, die den Strang­ver­lauf in zwei oder mehr Stränge auf­teilt. Hier wird jeder ein­zelne Strang und so­mit jede Zone für sich immer mit dem gleichen Druck ver­sorgt. So werden hohe Druck­unter­schiede beim Öffnen mehrerer Ventile in den ver­schie­denen Druck­zonen ver­mieden. Das System ent­spricht da­mit den an­er­kannten Regeln der Technik, sprich der DIN 14462.


Business Unit Löschwassertechnik

Kompetente Sachkundige stehen Ihnen zu allen Fragen aus dem Bereich der Löschwassertechnik zur Verfügung. Sprechen Sie uns an!


Business Unit Löschwassertechnik
Wilhelm-Bergner-Str. 15
21509 Glinde

Telefon: (0 40) 25 19 66-88
Telefax: (0 40) 25 19 66-19

loeschwassertechnik@minimax.de

 

 


_________________________
1 Information des NA 031-03-05 AA zur Druckzonenbildung durch Bypassregelung oder Drehzahlregelung bei Löschwasseranlagen nach DIN 14462 (https://www.din.de/resource/blob/770128/ddab0683cbfcffde438129006a87d448/information-des-na-031-03-05-aa-zur-druckzonenbildung-durch-bypassregelung-oder-drehzahlregelung-bei-loeschwasseranlagen-nach-din-14462-data.pdf)

Brandklasse A

Brände fester Stoffe (hauptsächlich organischer Natur), verbrennen normalerweise unter Glutbildung

Beispiele: Holz, Papier, Stroh, Textilien, Kohle, Autoreifen

Minimax Mobile Services GmbH

Als Partner für alle Fragen im Brandschutz erfüllt die Minimax Mobile Services mit ihrem Produkt- und Dienstleistungsangebot jede Kundenanforderung, vom Einzelunternehmer bis hin zum großen Konzern.

Profitieren Sie von der Kompetenz, die uns zum führenden Anbieter im Brandschutz gemacht hat.


Kontakt

Minimaxstraße 1
72574 Bad Urach
Deutschland
Telefon: +49 (0) 7125 154-0
Email: zentrale@minimax.de