Löschtechniken / Löschtaktiken im Überblick
Achten Sie beim Einsatz eines Feuerlöschers auf die richtige Löschtechnik bzw. Löschtaktik. So können Sie einen Entstehungsbrand sicher und schnell löschen und sich gegen Wiederentzündungen absichern. Wie das geht, erfahren Sie hier!
Für alle Löschtechniken gilt:
- Beachten Sie stets die Windrichtung! Löschen Sie immer mit dem Wind.
- Halten Sie genügend Abstand zum Feuer (bei einem Elektrobrand mindestens 1 Meter).
- Richten Sie den Löschmittelstrahl auf die Glut bzw. das Brandgut, nicht auf die Flammen!
- Nutzen Sie nur so viel Löschmittel, wie zum Ablöschen erforderlich ist. So behalten Sie eine Löschmittelreserve, falls Sie noch Glutnester entdecken oder es zu Wiederentzündungen kommt.
Welche Löschtechniken für welche Brände?
Das Video oben veranschaulicht folgende Löschtechniken beim Einsatz von Feuerlöschern:
- FLÄCHENBRÄNDE und OBJEKTBRÄNDE löschen Sie stoßweise von VORN nach HINTEN.
- TROPF- und FLIESSBRÄNDE löschen Sie ohne Unterbrechung von OBEN nach UNTEN, immer von der Austrittstelle aus.
- WANDBRÄNDE (dazu gehören beispielsweise auch Brände von Vorhängen oder Regalen) löschen Sie schubweise von UNTEN nach OBEN.
Setzen Sie – sofern möglich und weitere Personen anwesend sind – mehrere Feuerlöscher gleichzeitig ein, nicht nacheinander. Behalten Sie die Brandstelle nach dem Löschen im Blick, um im Falle einer Wiederentzündung sofort erneut löschen zu können. (Handout dazu unten im Downloadbereich)
Was muss ich beim Einsatz von Feuerlöschern beachten?
Brandklassen + Löschmittel
Die Feuerlöscher, die Sie in Ihrem Betrieb vorhalten, müssen auf die dort vorherrschenden Brandklassen abgestimmt sein. Nur so können Sie sicherstellen, dass Sie im Brandfall auch das richtige Löschmittel zur Hand haben.
Welche unterschiedlichen Löschmittel es gibt, für welche Entstehungsbrände sie geeignet sind und welches ihre typischen Einsatzgebiete sind, erfahren Sie auf der Seite Brandklassen + Löschmittel.
Vorsicht bei Kohlendioxid-Feuerlöschern!
In engen Räumen kann der Einsatz von CO2-Löschmittel gefährlich sein, da Kohlendioxid (CO2) in höherer Konzentration für den Menschen lebensbedrohlich ist.
Ausführliche Informationen zu den Löschtechniken mit Kohlendioxid-Feuerlöschern und worauf Sie unbedingt achten sollten, haben wir auf der Seite Einsatz von CO2-Feuerlöschern in Räumen für Sie zusammengestellt.
Wie mache ich benutzte Feuerlöscher wieder einsatzbereit?
Nach dem Löscheinsatz dürfen die Feuerlöscher nicht an ihren Platz zurückgebracht werden! Sie müssen die Löschgeräte – auch bei nur teilweiser Entleerung – unverzüglich wieder befüllen lassen, um die Betriebsbereitschaft wieder herzustellen. Sämtliche Instandhaltungs- und Fülldienste übernimmt Ihr Minimax-Service.
Wie lösche ich einen Fettbrand?
VORSICHT beim Löschen von Fettbränden! Entzündetes Speisefett oder Speiseöl darf KEINESFALLS mit Wasser gelöscht werden! Es käme augenblicklich zu einer explosionsartigen Verdampfung, bei der das brennende Fett mit dem Wasserdampf aus dem Behälter gerissen wird – mit verheerenden Auswirkungen für die Personen in der Umgebung – wie dieses Video zeigt. Für Speisefettbrände (Brandklasse F) sollten Sie ausschließlich einen speziellen Fettbrand-Feuerlöscher verwenden!
Wie lösche ich einen Gasbrand?
Gasbrände sind in einem Zug in Richtung des ausströmenden Gases zu löschen – beginnend an der Stelle des Gasaustrittes, jedoch nur, wenn der Gasaustritt anschließend abgeschaltet werden kann. Generell sollten Sie Gasbrände nur dann löschen, wenn Menschen gefährdet sein könnten. Das Löschen von Gasbränden sollte nur speziell ausgebildeten Personen oder der Feuerwehr überlassen werden.
Zum Löschen von Gasbränden ist ein BC- oder ABC-Pulverfeuerlöscher erforderlich, da nur Löschpulver auch die Brandklasse C (Gase) abdeckt. Das Video zeigt Ihnen die richtige Löschtechnik bei Gasbränden und was Sie beim Löschen beachten sollten.
Welche Löschtechniken wende ich bei einem Autobrand an?
Um im Falle eines Fahrzeugbrandes schnell reagieren zu können, empfiehlt es sich, im Fahrzeug einen kleinen Feuerlöscher vorzuhalten (mind. 2 kg Löschmittel, geprüft, zugelassen und bestenfalls frostsicher). Wichtig wäre auch, im Umgang mit dem Feuerlöscher geübt zu sein.
Steigt Qualm aus dem Motorraum, sollten Sie schnellstmöglich an einem sicheren Ort anhalten, das Warnblinklicht ein- und die Zündung ausschalten. Entriegeln Sie die Motorhaube, bevor Sie und ggf. alle weiteren Insassen das Fahrzeug verlassen. Rufen Sie die Feuerwehr (Notruf 112) und sichern Sie die Gefahrenstelle mit einem Warndreieck.
Öffnen Sie die Motorhaube nur um einige Zentimeter (Vorsicht: Stichflammengefahr! Ggf. heiße Blechteile) und richten Sie die Löschdüse des Feuerlöschers auf den Brandherd. Löschen Sie schubweise vorn beginnend. Hier gilt wie bei allen Bränden: Löschen Sie lediglich Entstehungsbrände und das auch nur dann, wenn Sie sich dadurch nicht selbst in Gefahr bringen. Auch nach dem Löschen besteht noch die Möglichkeit eines Glimmbrandes, der sich im Nachhinein erneut entzünden kann. Darum wird sich dann die herbeigerufene Feuerwehr kümmern.
Was muss ich beim Löschen von Metallbränden beachten?
Metallbrände lassen sich wesentlich schwerer bekämpfen als alle anderen Brände. Leichtmetalle erzeugen beim Brand extrem hohe Temperaturen, zum Teil über 2.000 °C. Hierfür sind herkömmliche Löschmittel nicht geeignet. Ganz im Gegenteil, schlimmstenfalls können sie den Brandvorgang dramatisch verschärfen.
Zum Löschen von Metallbränden sind spezielle Metallbrand-Feuerlöscher vorgesehen (Brandklasse D). Das Löschpulver muss sanft aufgebracht werden. Dabei dürfen keine brennenden Metallspäne aufgewirbelt werden. Über dem Brand muss sich eine dichte, weitgehend luftundurchlässige Schicht Metallbrandpulver bilden, um ihn erfolgreich löschen zu können. Durch die hohen Temperaturen entsteht aus dem Pulver eine dichte Schmelzkruste. Diese muss längere Zeit das brennende Metall vom Sauerstoff der Umgebung abschotten, damit der Brand sicher gelöscht ist und keine Rückzündung erfolgt.
Wie bediene ich einen Aufladefeuerlöscher?
Im diesem Video sehen Sie, wie Sie einen Aufladefeuerlöscher richtig bedienen [am Beispiel eines Feuerlöschers mit wässriger Lösung]. (Handout dazu unten im Downloadbereich)
Neben den Aufladefeuerlöschern gibt es auch Dauerdruckfeuerlöscher. Was ist der Unterschied zwischen Auflade- und Dauerdruckgerät und welche Vor- und Nachteile bringen die Geräte mit sich? Das haben wir auf der Seite Auflade- oder Dauerdruckfeuerlöscher übersichtlich für Sie zusammengefasst.
Was sollte ich beim Einsatz von Löschdecken beachten?
Löschdecken waren früher bei Personenbränden oder auch bei Fettbränden das Mittel der Wahl. Doch diese Löschtechniken sind nicht ganz ungefährlich. Eine brennende Person sollte zum Löschen in die Decke eingewickelt werden. Danach muss diese angedrückt werden, um das Feuer zu ersticken. Dabei können jedoch brennende oder glühende Stoffteile intensiv auf die Haut gepresst werden und so zusätzliche Verbrennungen verursachen – vor allem, da heute viele Textilien einen hohen Anteil an synthetischen und somit schmelzenden Fasern haben.
Beim Löschen von Fettbränden mithilfe der Löschdecke besteht vor allem in gewerblichen Bereichen, in denen also mit größeren Mengen Speisefett und Speiseöl gearbeitet wird, eine erhebliche Verbrennungs- und Verletzungsgefahr für Sie als löschende Person. Löschen Sie Speisefettbrände daher ausschließlich mit speziellen Fettbrand-Feuerlöschern!
Vor dem Einsatz einer Löschdecke muss das ca. 1,5 m² große Tuch zunächst ausgebreitet werden. Das kostet wertvolle Zeit. Abb. 6 verdeutlicht: Sie müssen der Flamme sehr nahe kommen, um sie mit der Löschdecke abdecken zu können. Dabei haben Sie den Brandherd nicht in Sicht. Die heißen Flammen schlagen nach oben und kommen Ihnen bedrohlich nah. Schlimmstenfalls wird der Topf mit dem heißen Fett beim Löschversuch umgeworfen. Schwerste Verbrennungen und Verbrühungen können die Folgen sein.
Sofern Sie nicht wirklich die Löschtechniken beim Einsatz einer Löschdecke beherrschen, sollten Sie stattdessen einen Feuerlöscher bzw. für Speisefettbrände einen Fettbrand-Feuerlöscher benutzen.
Wie verhalte ich mich im Brandfall?
Das Verhalten im Brandfall wird uns über diesen Aushang (Abb. 7, Beispiel) in Betrieben und öffentlichen Gebäuden immer wieder vor Augen geführt:
- Ruhe bewahren
- Brand melden
- In Sicherheit bringen
- Löschversuch unternehmen
(Handout dazu unten im Downloadbereich)
Aber was genau verbirgt sich hinter jedem dieser Schritte? Wie können Sie Ruhe bewahren? Was müssen Sie beim Absenden eines Notrufes beachten? Bedeutet "in Sicherheit bringen" schleunigst davonlaufen und die anderen sich selbst überlassen? Bis wann ist ein Löschversuch gefahrlos möglich?
Werfen Sie einen Blick in unsere Video-Staffel "Brandschutzwissen kompakt". Dort gehen wir das „Verhalten im Brandfall" aus der Brandschutzordnung Teil A Schritt für Schritt mit Ihnen durch. Danach sind Sie für den Ernstfall gewappnet, können sicher und richtig reagieren und dadurch Menschenleben und Gebäude schützen. Anschauen lohnt sich!
Übrigens: Die Brandschutzordnung Teil A muss stets an die individuellen Gegebenheiten des jeweiligen Betriebes angepasst sein, in dem sie ausgehängt ist! Hier erfahren Sie alles über den Inhalt und Aufbau der Brandschutzordnung Teil A.
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